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Shapefile war gestern: GeoPackage!
Das GeoPackage (*.gpkg) ist ein relativ neues und ausgesprochen leistungsstarkes Geodatenformat1). Es kommt augenscheinlich als einfache (Geo-)Datei daher (wie viele andere: GeoJSON, (Shapefile), KML/KMZ…), tatsächlich handelt es sich aber um eine „Ein-Datei-Datanbank“ auf SQLite3-Basis (Ähnlich: SpatialLite). Das heißt, das GeoPackage vereint alle Vorteile einer GeoDatenbank mit dem Komfort einer einzelnen, kleinen und leicht austauschbaren Datei. In einer einzigen *.gpkg lassen sich sowohl (multi-)Linien, (multi-)Punkte, (multi-)Polygone sowie Rasterdaten und geometrielose Tabellen und Texte abspeichern. Es gibt dabei kaum Einschränkungen:
- Zeichen- und Feldlängen: unbegrenzt
- Dateigröße: unbegrenzt
- Anzahl der darin enthaltenden Objekte: unbegerenzt
- Austauschbarkeit: Offener Standard, daher mit OpenSource-Werkzeugen für alle verwendbar
Aber damit nicht genug. Das GeoPackage hat weitere Vorteile:
- Verwendbar als vereinfachter „Ersatz“ für „echte“ Geodatenbanken (wie PostGIS, Oracle…)
- SQL-Befehle und -Abfragen
- Komprimiert und daher klein und leicht2)
- Schnell beim Laden, Verschneiden, bei Abfragen etc.
- Informationen zum KBS und den Styles enthalten
- Speichert die Metadaten aller Layer
SQL-Abfragen im GeoPackage
Da es sich beim GeoPackage nun einmal um eine Datenbank handelt, kann man entsprechend auch Abfragen mit Hilfe von SQL-Befehlen erzeugen und daraus neue Layer oder Sichten erstellen. Hier ein Beispiel:
SELECT t2.Name, t2.Peoples, ST_Distance(t1.geom, t2.geom) AS Distance FROM Towns AS t1, Towns AS t2 WHERE t1.Name = 'Firenze' AND ST_Distance(t1.geom, t2.geom) < 10000;
GeoPackage: Standardformat in QGIS3
QGIS kann schon lange mit GPKG's umgehen und wird jetzt in QGIS3 offizell als Standard und bevorzugtes Format angesehen - das merkt man deutlich! Und es funktioniert! Das Arbeiten mit einer *.gpkg in QGIS ist kinderleicht und stellt einen selten vor Konflikte - anders als beim ShapeFile.
Ziehen Sie doch einmal in QGIS3 mit Drag'n'Drop einen beliebigen Layer aus dem Layerfenster auf eine GeoPackage-Datei im Browserfenster. Der Layer wird sofort importiert und funktioniert hier mit all den Vorzügen einer Geo-Datenbank. So hat man im Handumdrehen ein stark beschränktes ShapeFile in eine Datenbank integriert!
Man kann ein Shapefile in ein GeoPackage importieren. Man kann aus dem GeoPackage heraus auch ShapeFiles erstellen (exportieren) - es muss aber beachtet werden, dass ein Shapefile nur 10 Zeichen in den Attributnamen zulässt und max. 2GB groß sein darf!